Wachkoma

Bei so einem Ereignis gehen einem die Worte aus.













Ich bin dankbar, das einige Leute etwas aufgeschrieben haben für diese Beerdigung.













Ich möchte das verlesen was ich bekommen habe.Ein erster Text von einem Freund,von Ronny


























Nie wieder


























Nie wieder gesteckte Ziele austauschen.













Nie wieder,harte Riffs und Stimmen lauschen.













Nie wieder auf ein Bier ins Landhaus gehen.













Dich nie wieder im Hard Rock Cafe kochen sehen?













Nie wieder den frohen Glanz Deiner Augen sehen,sprachen wir von Deinem Sohn,













ich kanns immer noch nicht glauben.













Nie wieder,werd ich Dich vergessen













Die Zeit die war kurz bemessen













Nie gedacht,das mich was so zerstört













ich wollt nicht das Du gehst,Du hasts gehört













Nie wieder,bitte will ich solche Schmerzen













Paß auf uns auf













Ich liebe Dich













von ganzem Herzen




















































Ich denke,in diesen sehr persönlichen Teilen ist ausgedrückt,was alle hier am Grab empfinden.













Sie denken zurück an Schönes,und dann kommt gleich der Gedanke"aber leider-nie wieder".













Wahrscheinlich schon ,als Sie irgendwann im Herbst erfahren haben das Matze im Krankenhaus und dann in der Reha-Klinik liegt,nicht mehr ansprechbar,













sind Gedanken gekommen wie:"Ich kanns nicht glauben"."Das darf doch nicht sein".













Das irgendwelche alten Leute sterben,kann man hinnehmen,so ist halt das Leben.Das aber ein junger Mensch mit 23 Jahren













plötzlich umfällt,Herzstillstand-da kommen nur noch Gedanken wie "Das kann doch nicht sein-das darfs noch nicht gewesen sein".













Und leider ist es aber doch traurige Realität.Ausgerechnet am 1.Weihnachtsfeiertag kam aus der Klinik in Bad Aibling die Nachricht:er ist tot.


























Das macht fertig.Ich kanns nicht anders ausdrücken.Das raubt einem den Atem.


























Ich denke, an dieser Stelle gilt unser Mitgefühl nicht nur dem so jung verstorbenen Matze,sondern auch seinen allerengsten Angehörigen.













Allen voran darf ich nennen die Freundin Antje und auch den kleinen 9 Monate alten Tobi,der jetzt nicht dabei ist.













Natürlich gilt unser Mitgefühl auch den anderen nahen Verwandten,dem anwesendem Vater,dem Stiefvater,der Schwester Franziska,













auch den Kollegen und Kolleginnen aus dem Hard Rock Cafe.Es trifft Sie ja mit.













Und vielleicht hat auch Trauer etwas Egoistisches,das ist eben auch so,dass man sich selbst auch fragt:wie steht es mit meiner eigenen Gesundheit?













Kann mir das auch passieren was dem Matze passiert ist?













Schmerzliche Gewissheit:diese Frage kann man nicht klar beantworten,es bleibt ein Restrisko im Leben.


























Die Zeitungen stehen immer wieder voll mit Katastrophenmeldungen.Soeben waren es zum













Jahrestag der Tsunami-Katastrophe wieder Berichte über den Tsunami.













Es gibt aber auch persönliche Katastrophen,die nicht in der Zeitung stehen.













Wenn jemand bei der Arbeit umfällt in München,ist das den Zeitungen nicht spektakulär genug,das steht nicht in der Zeitung.













Aber für die davon Betroffenen ist das sicher genauso schlimm wie die großen Katastrophen,die die Medien bringen.


























Die Frage "warum" stellt sich-und ich kann sie nicht beantworten.Ich kann nur feststellen:













das Leben läuft offenbar ungerecht.Manchen ist ein langes leichtes Leben vergönnt und anderen nicht.













Ich kann nur festellen:es gibt Tragisches,aber warum,kann ich nicht beantworten.


























Ich will lieber noch einmal zurückschauen.Ich kann nicht sagen was Matze im Einzelnen für Euch













bedeutet hat.Aber seinen Lebensweg kann ich hier in einigen Schritten schildern.


























Der lebensweg des kleinen Mathias begann am 25.März in Magdeburg.Der Vater Klaus Buttstädt













ist anwesend.Der Sriefvater Dirk ist anwesend.In Magdeburg wuchs der kleine Matze heran.Er war 8 Jahre alt,als seine Schwester Franziska













dazukam.Wie es bei Kindern so ist,war er erst micht begeistert von der Konkurrenz,die das plötzlich da war.













Es hat sich aber geändert und später alles für seine Schwester getan.













Er hat nach dem Hauptschulabschluß sofort eine Ausbildung begonnen als Koch,an der Akademie in Magdeburg.Als er die Ausbildung beendet













hatte,im Jahr 2002ging er wegen der besseren Arbeitsbedingungen nach München,zusammen mit seinem













Kumpel Christian, der ebenfalls hier ist.













Seine erste Arbeitsstelle war in der Innenstadt von Muenchen,im Bratwurstglöckl.













Im darauffolgendem Jahr ,2003,wechselte er ins Hard Rock Cafe.Doer lernte erseine jetzige Freundin und Lebenspartnerin Antje













kennen und zog mit ihr zusammen.













Im vergangen Frühjahr,am 11.März,gab es dann das freudige Ereignis:der Nachwuchs,Tobi,wurde geboren.


























Was ich noch anfügen möchte:aus der Magdeburger Zeit gibt es auch Leute,die nicht kommen können,die aber mit Matze verbunden













sind.Sie möchten ich nennen;Kathi,Laura,Zin,Nadine,Enke,Deni,auch seine Ausbilder,die Kollegen und Kolleginnen,













die mit ihm in Ausbildung gemacht haben,und weitere nicht Genannte.


























Viele sind gekommen.Ich erlebe oft hier in München,sehr kleine Trauergesellschaften,gerade bei alten Leuten,wo nur noch eine Handvoll













von Leuten mitgeht ans Grab.Hier sind viele da,denn viele sind betroffen.













Viele haben Matze gekannt in guten Zeiten.Gerade dieses vergangene Jahr 2005,wenn wir von den letzten Wochen einmal absehen,













war für Matze ein sehr glückliches Jahr.Er hatte eine Frau gefunden,die er liebte.Er hatte ein













Zuhause gefunden.Er war Vater geworden.Auch die Arbeit im Hard Rock Cafe war ihm wichtig geworden und machte ihm Spaß.













Er hatte die Leute gern im Hard Rock Cafe,auch die Kollegen.Er mochte die Atmosphäre dort.













Und er hatte sich von einem anfangs eher schüchternen Menschen gemausert zu einem Mann,der sich immer mehr













seinen Aufgaben gewachsen fühlte und stärker geworden war.Neben dem Kochen war er zeitweise













auch im Einkauf,im Wareneingang beschäftigt.Bei einem Geburtsvorbereitungskurs hatte er den Wunsch













geäussert,das er den kleinen Tobi aufwachsen sieht.













Wir trauern,dass manche seiner Wünsche jetzt unerfüllt geblieben sind.Manches konnte er













noch realisieren,ein paar Reisen machen,nach Rom etwa und nach Hamburg.













Andere Pläne konnte er nur äussern:wieder nach Rom fahren,das wollte er dieses Jahr noch.













Einmal nach Südamerika,einmal nach Dubai.Den Führerschein machen,Auto fahren.Oder Schlagzeug lernen.













Weiter auf Konzerte,Festivals oder in die Disco gehen.Das war ihm nicht mehr vergönnt.


























Wahrscheinlich wissen es alle:am 29.September war seine Mutter verstorben.













Matze war im Oktober auf der Trauerfeier in Magdeburg und als er dann wieder zurückgekommen war,













einen Tag später,ist er bei der Arbeit im Hard Rock Cafe umgefallen mit Herzstillstand.













Man braucht kein Psychologe zu sein,um einen Zusammenhang zu sehen,dass der Tod der Mutter













ihn getroffen hat.Das dieser Streß für ihn so immens war,daß sein Herz dem nicht gewachsen war.













Aus dem Koma ist er nicht mehr erwacht.













So ist leider vieles offen geblieben,was Sie ihm nicht mehr sagen konnten.







































Ich glaube,wenn wir hier jetzt Abschied nehmen,heißt das nicht,ihn völlig sein zu lassen.













Sie werden zurückgehen,ins Leben,von diesem Friedhof weg.Aber Sie werden ihn weiter im













Gedächtnis tragen.An dieser Stelle darf ich sagen sie alle eingalden,anschließend an die Beerdigung,













in die Innenstand ins Hard Rock Cafe zu einem Zusammensein.Ich bin sicher :sie werden













dem Matze eine Art inneres Denkmal setzen.Das Grab ist ein äusserlich sichtbares Denkmal und













es gibt,Gott sei Dank,noch mehr was an ihn erinnert:Fotos,Gegenstände die zum ihm gehörten,ein













Glöckchen etwa,daß er am Fuß getragen hat zum Beispiel.


























Der Tod hat ihn genommen.Was er Tod aber nicht nehmen kann,ist seine Bedeutung für Sie.













Das wird je unterschiedlich sein.Eine ganz gewaltige Bedeutung hat er für seine Freundin Antje,für seinen













kleinen Tobi.Und das bleibt.Ob er jetzt in einer höheren Welt gut aufgehoben ist,wie es etwa die christliche













Religion sagen möchte,kann ich nicht bestätigen.Aber ich bin sicher:irgendetwas von ihm,













was ich nicht genau in Worte bringen kann,bleibt.













Ich sage:Es ist seine Bedeutung für Sie,die bleibt.Und warum nicht ihn persönlich,auch jetzt noch













ansprechen!













Ich bin sicher:man kann auch mit einem Verstorbenen eine Beziehung pflegen.













Er lebt in den Herzen weiter.Er behält einen bleibenden Platz in Ihrem Herzen.


























Ich habe noch drei persönliche Statements bekommen,in den Matze angesprochen wird,nachdem jetzt schon sein Sarg im Grab liegt.













Sie möchte ich an dieser Stelle verlesen.Ich denke Sie haben ähnliche Worte auf dem Herzen.


























Von Ronny:













Matze,ich weiß welche Ziele und Wünsche Du für Dich und Dein Kind hattest.













Hab keine Angst,er wird hier jemanden haben der mit ihm Fußball spielt und angeln geht.







































Von seiner Schwester Franzi:













Hi mein Süßer,













ich hab Dich lieb.Ich weiß auch das es Dich noch gibt.













Einen letzten Gruß von Andy.Er hat Dich lieb und verspricht auf mich aufzupassen.













Ich hoffe Dir geht es gut bei Mama,Oma und den Anderen.













Du warst und bist der coolste Bruder der Welt.Ich hab Dich sehr lieb und Du lebst in













meinem Herzen und in Tobi weiter.













Ich liebe Dich!













Deine Schwester Franziska und Andy







































Von seiner Freundin Antje:













Liebster Matze,













Du wolltest immer wissen welche Schuhe die Freiheitsstatue in New York













trägt.Sie trägt Sandalen.













Weiterhin möchte ich Dir sagen das ich und Tobi Dich von













ganzem Herzen lieben.Wir hoffen es geht Dir gut wo immer Du auch bist.













Wir hoffen Du kommst uns mal besuchen.Gib uns ein Zeichen wenn Du da bist.













Vergiß niemals das wir Dich lieben.Du wirst immer einen besonderen Platz













in unserem Herzen haben.


























Antje und Tobi